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Frau, die ein Herzzeichen mit den Händen auf dem Bauch hält

Präbiotika, Probiotika und Postbiotika: Helfer für ein gesundes Darm-Mikrobiom

Was ist ein Mikrobiom?

Arzt hält Modelldarm© istockphoto/Elena Nechaeva

Das Mikrobiom umfasst die Gesamtheit aller Mikroorganismen – also Bakterien, Pilze, Viren, Archaeen und Einzeller –, die deinen Körper besiedeln und mit dir zusammenleben. Diese winzigen Lebewesen sind überall, zum Beispiel hier:

  1. auf deiner Haut

  2. in deinem Mund

  3. in deiner Nase

  4. in deiner Lunge

  5. in deinem Verdauungstrakt

Je nach Lebensraum spricht man etwa vom Hautmikrobiom, Mundmikrobiom oder eben vom Darmmikrobiom. Im Durchschnitt gibt es im Körper genauso viele Mikroben wie eigene Körperzellen, bei manchen Menschen sogar mehr.

Aufgaben der Mikrobiome beim Menschen

Das Zusammenspiel all dieser Mikroorganismen ist entscheidend für deine Gesundheit: Sie helfen dir bei der Verdauung, produzieren Vitamine, schützen dich vor Krankheitserregern und spielen eine wichtige Rolle im Immunsystem.

Das Gleichgewicht der Mikrobiome in deinem Körper kann durch Ernährung, Stress, Medikamente und Umwelteinflüsse gestört oder unterstützt werden. Besonders das Darmmikrobiom steht im Zentrum aktueller Forschung, weil es mit fast allen Prozessen im Körper verknüpft ist. [1]

Warum ist das Mikrobiom im Darm so wichtig?

Dein Darmmikrobiom ist die größte mikrobielle Gemeinschaft in dir – vor allem Bakterien im ganzen Verdauungstrakt, am dichtesten im Dickdarm. Es hilft dir, Ballaststoffe zu verarbeiten, Nährstoffe aufzunehmen und Vitamine sowie kurzkettige Fettsäuren zu bilden. Je vielfältiger es ist, desto besser schützt es dich vor Entzündungen und stärkt dein Immunsystem. [2]

Was sind Präbiotika?

Präbiotika sind unverdauliche pflanzliche Ballaststoffe und komplexe Kohlenhydrate, die als Futter für die guten Darmbakterien dienen. Anders als normale Ballaststoffe fördern Präbiotika gezielt bestimmte Bakteriengruppen wie Bifido- und Milchsäurebakterien im Darm und tragen so zur Verbesserung der Darmgesundheit und zur Stärkung des Immunsystems bei.

Studien zeigen, dass Präbiotika insbesondere das Wachstum gesundheitsfördernder Mikroben unterstützen und aktiv das Mikrobiom diverser und widerstandsfähiger machen. [1] [3]

Präbiotische Lebensmittel

Fermentierte Lebensmittel mit Probiotika© istockphoto/Nungning20

Präbiotika stecken vor allem in bestimmten pflanzlichen Lebensmitteln:

  1. Chicorée, Topinambur, Artischocke, Schwarzwurzel

  2. Zwiebeln, Lauch, Knoblauch

  3. Bananen (grün), Äpfel, Beeren

  4. Vollkorngetreide, Hafer, Roggen, Gerste

  5. Hülsenfrüchte wie Linsen, Bohnen, Erbsen, Kichererbsen

Mach diese Lebensmittel zur Routine – sie stärken deine Darmflora und können Verdauungsprobleme spürbar reduzieren.

Was sind Probiotika?

Probiotische Lebensmittel© istockphoto/bit245

Probiotika sind lebende Mikroorganismen, meist Bakterien wie Lactobacillus oder Bifidobacterium, die deinem Darm nachweislich einen Gesundheitseffekt bringen, zum Beispiel nach einer Antibiotikatherapie oder bei Verdauungsstörungen.

Sie helfen, ein gesundes Gleichgewicht zwischen nützlichen und schädlichen Keimen zu schaffen, stärken die Schleimhautbarriere, regen das Immunsystem an und können allergische Beschwerden lindern. Wichtig ist, dass du die Mikroben in ausreichender Menge lebendig aufnimmst. [1]

Probiotische Lebensmittel

Du findest Probiotika vor allem in fermentierten Nahrungsmitteln, die nicht erhitzt oder pasteurisiert wurden:

  1. Joghurt und Kefir

  2. Rohes Sauerkraut und Kimchi

  3. Tempeh, Natto, Miso (fermentierte Sojaprodukte)

  4. Kombucha, Wasserkefir, langgereifter Käse

Was sind Postbiotika?

Postbiotika sind keine lebenden Mikroben, sondern von ihnen produzierte bioaktive Stoffe (z. B. Enzyme, kurzkettige Fettsäuren, Zellwandbestandteile), die ebenfalls nachweislich gesundheitsfördernd wirken. Sie entstehen vor allem beim Abbau von Präbiotika durch die guten Darmbakterien.

Postbiotika wirken entzündungshemmend, schützen die Darmwand, regulieren das Immunsystem und können sogar Stoffwechselprozesse außerhalb des Darms beeinflussen.[1]

Postbiotische Lebensmittel

Miso-Suppe mit Postbiotika© istockphoto/ma-no

Postbiotika stecken sowohl in fermentierten Lebensmitteln als auch in Varianten, die nach der Fermentation erhitzt oder pasteurisiert wurden:

  1. Pasteurisiertes Sauerkraut

  2. Erhitzerter Kombucha

  3. Miso-Suppe

  4. Fruchtsäfte und Obst (v. a. Bromelain in Ananas, Papain in Papaya)

Da Postbiotika meist robust sind, kannst du sie auch aus pasteurisierten oder erhitzten Lebensmitteln beziehen. Die Forschung entwickelt laufend neue Supplements auf Basis von Postbiotika, doch die natürlichen Quellen sind aktuell die sicherere Wahl.

Vergleichstabelle: Was unterscheidet Prä-, Pro- und Postbiotika?

KategorieDefinitionWichtige LebensmittelWirkungauf den Darm
PräbiotikaNahrung für gute DarmbakterienChicorée, Zwiebel, Vollkorn, BananeFördert Wachstum nützlicher Bakterien
ProbiotikaLebende MikroorganismenJoghurt, Kefir, Sauerkraut, TempehStabilisiert Balance & Abwehr
PostbiotikaWirksame Stoffe aus MikrobenSauerkraut, Kimchi, Käse, KombuchaFördert Abwehrkräfte & Darmbarriere
Illustration einer Frau mit gesunder Darmflora

5 Tipps: Mikrobiom aufbauen mit Ernährung, Sport & Stressmanagement

Vielfalt ist das Schlüsselprinzip. Je mehr unterschiedliche Gemüsesorten, Hülsenfrüchte, Obst, Nüsse und Kräuter du in einer Woche isst, desto diverser wird dein Mikrobiom – und desto besser sind deine Gesundheitschancen. Die sogenannte 30-Pflanzen-Challenge stammt aus aktuellen Studien und gilt als Goldstandard für eine gesunde Darmflora.[4]

Verwende möglichst unverarbeitete Lebensmittel, vorzugsweise aus Bio-Anbau. So senkst du den Gehalt an Zusatzstoffen und förderst die Aufnahme von sekundären Pflanzenstoffen, die deiner Mikrobiota gut tun.

Fermentierte Lebensmittel liefern lebende probiotische Mikroben und Postbiotika – sie erhalten die Balance im Darm und helfen nach Krankheit oder Antibiotikatherapie beim Wiederaufbau der Flora.

Ein Übermaß an Zucker, Fertigessen und Zusatzstoffen kann das Wachstum schädlicher Keime fördern und die Mikrobiom-Vielfalt reduzieren. Setze lieber auf komplexe Kohlenhydrate, gesunde Fette und ballaststoffreiche Kost.

Bewegung erhöht nachweislich die Diversität und Menge gesunder Darmbakterien. Gleichzeitig kann aktives Stressmanagement, etwa durch Entspannungsübungen, Meditation oder ausreichend Schlaf, nachweislich die Balance deines Mikrobioms fördern und dein Immunsystem stärken. Schon 2-3 Sporteinheiten und feste Schlafzeiten pro Woche zeigen positive Effekte.

Fazit: Mikrobiom verbessern mit Pro-, Prä- und Postbiotika

Präbiotika, Probiotika und Postbiotika sind unterschiedliche, aber sich ergänzende Schlüssel für ein starkes und widerstandsfähiges Darmmikrobiom. Erst die Kombination aus Ballaststoffquellen, fermentierten Lebensmitteln und den darin enthaltenen bioaktiven Produkten sorgt für ein vielfältiges Ökosystem in deinem Darm.

Eine ausgewogene probiotische Ernährung und kleine Veränderungen im Alltag stärken die Mikrobiota und damit direkt dein Wohlbefinden und deine Gesundheit. Aktuelle Forschung legt nahe, dass Biotika nicht nur den Darm, sondern auch Haut, Immunsystem und sogar die Psyche positiv beeinflussen können. Nutze diese Alltagsstrategien, um aktiv deine Gesundheit zu gestalten. [5]

FAQ: Deine wichtigsten Fragen zu Prä-, Pro- und Postbiotika

Probiotika solltest du idealerweise morgens auf nüchternen Magen oder mindestens 30 Minuten vor einer Mahlzeit nehmen, damit die Mikroorganismen die Magensäure schnell passieren. Alternativ eignen sich Zeitpunkte direkt vor dem Schlafengehen oder einige Stunden nach der letzten Mahlzeit. Wichtig ist eine regelmäßige Einnahme, denn so können sich die Bakterien am besten im Darm ansiedeln.

Experten empfehlen eine Einnahme über mindestens 4 bis 12 Wochen, um die Darmflora nachhaltig zu beeinflussen. Nach Antibiotika sollte direkt die Einnahme von Probiotika für mindestens drei Wochen erfolgen, teilweise auch länger – je nach gesundheitlicher Situation. Da die Wirkung nach Absetzen langsam wieder nachlässt, kann eine Langzeitanwendung sinnvoll sein.

Gute Probiotika findest du in Naturjoghurt mit lebenden Kulturen, Kefir, Buttermilch, Dickmilch, Skyr und milchsauer vergorenem Gemüse wie Sauerkraut oder Kimchi. Auch Miso, Tempeh, Kombucha und bestimmte Käsesorten enthalten zahlreiche probiotische Bakterien. Diese Lebensmittel sollten möglichst frisch und unbehandelt sein, um die wirksamen Kulturen zu erhalten.

Probiotika helfen bei Durchfall und Verstopfung, stärken die Darmbarriere sowie das Immunsystem und können sogar die Haut und das psychische Wohlbefinden positiv beeinflussen. Studien zeigen Effekte bei Allergien, Infektionsabwehr und Stärkung der Stimmung durch den Einfluss auf den Neurotransmitter-Haushalt.

Präbiotika stecken vor allem in ballaststoffreichen Lebensmitteln: Chicorée, Topinambur, Zwiebel, Knoblauch, Lauch, Artischocke, Spargel, Bananen, Äpfel sowie Vollkorngetreide und Hülsenfrüchte. Sie fördern gezielt die guten Darmbakterien und sind wichtig für eine vielfältige Mikrobiom-Komposition.

Eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung stärkt das Mikrobiom. Reduziere Zucker, Fett und tierische Produkte; integriere nach Antibiotika-Kuren unbedingt probiotische und präbiotische Lebensmittel, denn beides fördert die Rückkehr gesunder Bakterien. Auch Bewegung, ausreichend Flüssigkeit und Stressreduzierung unterstützen das Mikrobiom.

Probiotika sind lebende nützliche Mikroorganismen, Präbiotika sind deren „Futter“, also unverdauliche Fasern, und Postbiotika sind die bioaktiven Endprodukte, die aus der Aktivität der Darmbakterien entstehen. Alle drei wirken zusammen für eine starke, ausgeglichene Darmflora und vielseitige Gesundheit.

Quellen

  1. [2] Bogner, Katrin. Empfindliches Ökosystem - unser Mikrobiom. in: Klinikmagazin – Das Gesundheitsmagazin am Universitätsklinikum Jena; Ausgabe 02/2023; S. 10-11

  2. [4] McDonald, D. et al.: American Gut: an Open Platform for Citizen Science Microbiome Research. In: ASM Journals, mSystems; Vol. 3, No. 3; 05/2018

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