Schwitzen: Lästig, aber wichtig!

Schwitzen und Sport gehören zusammen. Doch nicht nur bei körperlicher Betätigung fließt Schweiß. Das Schwitzen hat gleich mehrere wichtige Aufgaben. Jeder Mensch besitzt zwischen 2 und 4 Millionen Schweißdrüsen. Im Durchschnitt sondern diese jeden Tag 1,5 Liter Sekret ab. An heißen Tagen und wenn wir Sport treiben, verlieren wir sogar noch mehr Flüssigkeit. Hier liest du, warum das auch sehr gut so ist.

Warum schwitzen wir überhaupt?

Ganz einfach: Schweiß ist das Kühlsystem des Körpers. Wenn du dich beim Sport aufheizt oder einen heißen Sommertag erlebst, braucht der Körper Abkühlung. Auch der Stoffwechsel produziert Wärme. Wie viele andere Säugetiere zählt auch der Mensch zu den gleichwarmen Lebewesen. Das bedeutet: Die Körperkerntemperatur sollte konstant bei etwa 37 Grad Celsius liegen – unabhängig davon, welche Temperaturen gerade in der Umgebung herrschen. Im Körperkern sitzen die lebenswichtigen Organe, Temperaturextreme aber stellen den Körper vor Herausforderungen. Außerdem kostet Schwitzen Energie. Wer einmal Fieber hatte, der weiß, wie unangenehm sich ein überhitzter Körper anfühlt und wie sehr es lahmlegt. Ab etwa 42 Grad Celsius gerinnen die Körpereiweiße. Das führt zum Tod. Der Kühleffekt durch Schweiß ist demnach lebenswichtig und Schwitzen definitiv gesund!

Wie funktioniert das Schwitzen nun genau?

Wir sondern Schweiß über Millionen von Drüsen in der Haut ab, die sich fast über den ganzen Körper verteilen. Besonders viele Schweißdrüsen befinden sich im Achselbereich, an den Handflächen und Fußsohlen. Der Schweiß verdunstet und dabei entsteht Verdunstungskälte. Auf diese Weise reguliert der Körper seinen Wärmehaushalt bzw. die Körpertemperatur. Allerdings schwitzen wir auch aus anderen Gründen – zum Beispiel wenn wir nervös oder aufgeregt sind. Der Prozess ist aber derselbe:

  • Das vegetative Nervensystem gibt den Startschuss. Neben dem Schwitzen steuert es auch Herzschlag, Verdauung, Stoffwechsel und Atmung.
  • Ein Neurotransmitter (Botenstoff) namens Acetylcholin überträgt die Information an die Zielorgane, hier also die Schweißdrüsen, die in der tiefen Lederhaut (Dermis) sitzen.
  • Von den Drüsen gelangt die „Kühlflüssigkeit“ über Gänge an die Hautoberfläche.

In manchen Situationen ist Schwitzen durchaus lästig und nur zu gerne würden wir es abschalten. Aber das vegetative Nervensystem funktioniert unabhängig vom eigenen Willen. Und das ist auch gut so, denn nur dann ist gewährleistet, dass unsere körpereigene „Klimaanlage“ einwandfrei läuft. Zum Glück muss der Schweiß die Wärmeabgabe auch nicht ganz allein bewältigen. Zusätzlich zu diesem effizienten Kühlsystem strahlen wir Wärme zum Beispiel auch über elektromagnetische Wellen ab – und der Blutkreislauf spült einen Teil der Wärme gleich mit fort.

Was kann das Schwitzen noch?

Neben der Kühlfunktion erfüllt das Schwitzen weitere wichtige Aufgaben. Die Schweißabsonderung unterstützt zum Beispiel die Entgiftung des Körpers. Mit dem Schweiß verlassen verschiedene Stoffwechselprodukte den Körper – dazu zählen auch Alkohol und Abbauprodukte von Arzneimitteln. Kurz gesagt: Gemeinsam mit Nieren, Leber, Darm und Lunge sorgt das Schwitzen jeden Tag dafür, dass möglichst viele Stoffwechselrückstände den Körper verlassen.

Ein weiteres Plus: Gemeinsam mit hauteigenen Fetten bildet Schweiß den natürlichen Säureschutzmantel der Haut und trägt damit zu einer gesunden und ausgeglichenen Hautflora bei. Die Barriere hindert Keime und Pilze daran, sich zu vermehren, und erschwert es Mikroorganismen, in den Körper einzudringen. Hautärzte raten deshalb von einer übertriebenen Körperpflege ab. Vor allem fettlösende Pflegeprodukte ohne rückfettende Zusätze können die Schutzbarriere der Haut schwächen und entzündliche Hautkrankheiten begünstigen. Durch Schwitzen senkst du demnach das Risiko für Hautinfektionen.

Auch Nierensteine sind weniger wahrscheinlich, wenn du beispielsweise beim Sport regelmäßig und ausgiebig schwitzt. Nierensteine brauchen nämlich Salz und Calcium. Beim Sport scheidet der Körper aber vermehrt Wasser und Salze aus. Das Calcium wird hingegen effizienter in den Knochen eingelagert. Zudem müssen Sportler viel trinken, um die verlorene Flüssigkeit auszugleichen. Das tut wiederum den Nieren gut. Sie werden gereinigt und entlastet. Am besten trinkst du ein Mineralwasser wie das von Gerolsteiner – Gerolsteiner Sprudel und Medium enthalten beispielsweise 2.500 mg Mineralstoffe pro Liter. Sein besonders hoher Mineraliengehalt und seine ausgewogene Mineralisierung helfen dir, deinem Körper zurückzugeben, was er braucht.

Die persönliche Duftnote

Stinkt Schweiß? Nein. Der weit verbreitete Eindruck täuscht. Zumindest frischer Schweiß ist meist geruchlos. Lediglich in der Pubertät, bedingt durch Hormone, oder im Fall bestimmter Krankheiten kann sich das ändern. Aber wie entstehen dann die oft als unangenehm empfundenen Gerüche? Das erklärt sich so: Jeder Mensch riecht anders. Der persönliche Duft hängt aber nicht in erster Linie vom Schweiß ab, sondern vor allem davon, welche Mikroorganismen sich auf der Haut befinden. Diese zersetzen den Schweiß in seine Bausteine und dabei können ganz unterschiedliche Duftkomponenten entstehen.

Wenn Bakterien die Stoffwechselprodukte zersetzen, die der Schweiß transportiert, werden aus langkettigen Fettsäuren kurzkettige, zum Beispiel Ameisensäure und Buttersäure. So entsteht der typische Schweißgeruch, der stechend oder nach ranziger Butter riechen kann. Die individuelle Hautflora bestimmt also den Körpergeruch. Mit einer gründlichen und regelmäßigen Körperhygiene lassen sich unangenehme Gerüche glücklicherweise oft vermeiden. Wenn sich der Körper dann durch Schwitzen abkühlt, musst du nicht fürchten, dass andere gleich die Nase rümpfen.

Zu den weiteren Faktoren, die den individuellen Duft bestimmen, zählt der pH-Wert der Haut. Hinzu kommen geschlechtsspezifische Unterschiede zwischen Frauen und Männern. Die Konsumgewohnheiten können den Körpergeruch ebenso stark beeinflussen. Das trifft zum Beispiel auf den Genuss von Knoblauch, Zwiebeln und Gewürzen zu – aber auch auf Koffein und Drogen wie Alkohol. Schließlich findet die Entgiftung wie dargestellt ebenfalls über den Schweiß statt. Außerdem können Kosmetikprodukte, die du auf die Haut aufträgst, in Verbindung mit Schweiß störende Gerüche bilden.

So kannst du unangenehme Gerüche vermeiden

Wer weniger Giftstoffe konsumiert, sich zudem nährstoffreich und gesund ernährt, setzt seinen Körper einer geringeren toxischen Belastung aus. Damit reduzieren sich auch jene Stoffe, die der Schweiß abtransportieren muss und die auf der Haut für unangenehme Gerüche sorgen. Wer Sport treibt und regelmäßig schwitzt, kurbelt den Abtransport dieser Stoffe zusätzlich an. Schwitzen ist also nicht nur gesund und lebenswichtig, sondern sorgt langfristig auch dafür, dass genau die unerwünschten Gerüche, die wir so oft mit Schweiß verbinden, in den Hintergrund treten. Fazit: Viel und gesund trinken und mehr schwitzen! Auf geht’s!

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