Unternehmen // 24.04.2023

„Bottle-to-Bottle“: Gerolsteiner Brunnen setzt sich für geschlossene PET-Kreisläufe ein

Gerolstein, 24. April 2023. „Die Getränkewirtschaft muss im Wettbewerb um recyceltes PET (rPET) zwingend gestärkt werden“: Dies ist eine der zentralen Forderungen, die der Gerolsteiner Brunnen im Sinne seiner Nachhaltigkeitsstrategie an die Politik richtet. Das Problem liegt auf der Hand: Das besonders hochwertige und lebensmittelsichere PET-Rezyklat aus Mineralwasserflaschen wandert noch immer viel zu oft in anderen Branchen ab – zum Beispiel für die Herstellung von Textilien, Folien oder in die Automobilindustrie. Aufgrund der sortenreinen Sammlung schätzen andere Branchen rPET aus Getränkeflaschen so sehr, dass ein harter Wettbewerb um den kostbaren Rohstoff entstanden ist. Für die sensible Abfüllung des Naturprodukts Mineralwasser steht es jedoch unwiederbringlich nicht mehr zur Verfügung, wenn es dem Kreislauf einmal entzogen wurde. Aus einer Flasche kann durch Recycling immer wieder eine neue Flasche entstehen. Aus einem Pullover wird nie wieder eine Flasche.

„Wir fordern den Erstzugriff auf unser rPET zur Sicherung der vorgegebenen Rezyklatquoten“, sagt Roel Annega, Vorsitzender der Geschäftsführung des Gerolsteiner Brunnen. Denn schließlich stelle das deutsche Verpackungsgesetz klare Anforderungen an die Getränkewirtschaft, die diese einhalten müsse. Annega sieht durch das Downcycling des PET die Nachhaltigkeitsziele von Gerolsteiner beim Recycling in Gefahr. „Wir haben mit unserem in Deutschland seit Jahren etablierten und in Europa einmaligen Pfandsystem eigentlich einen funktionierenden Kreislauf. Flaschen landen bei uns nicht im Müll oder in der Natur, sondern werden zurückgebracht. Dieser Kreislauf muss im Sinne des Bottle-to-Bottle-Prinzips geschlossen werden. Ohne funktionierende Kreisläufe werden wir die Klimaziele nicht erreichen. Deshalb ist es wichtig, dass diese nicht von Dritten untergraben werden.“

Aus der Sicht des Gerolsteiner Brunnen wird die Situation durch die Politik aktuell noch verschärft: Mit der geplanten Novellierung der europäischen Verpackungs- und Verpackungsabfall-Verordnung (PPWR) will die EU-Kommission Verpackungsmüll vermeiden sowie die Recyclingfähigkeit und den Anteil an Rezyklaten in Verpackungen erhöhen. Wird die Verordnung umgesetzt, wird sich der Wettbewerb um kostbares PET jedoch noch weiter zuspitzen. Für die Getränkewirtschaft bedeutet das, dass es noch schwieriger wird, die vorgegebenen Mindestrezyklatquoten für Einweg-PET-Flaschen zu erfüllen.

Regulatorische Korrekturen sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene könnten diese Fehlentwicklung verhindern. „Die Politik hat alle Möglichkeiten, hier einzuwirken, wird dieser Aufgabe aber bislang nicht ausreichend gerecht“, so Annega. „Notwendig sind dazu gemeinsame Schritte im Austausch von Getränkewirtschaft und Politik, um den Wandel zu einer kreislauforientieren Wirtschaft erfolgreich weiter voranzutreiben.“

Direkter Dialog mit politischen Entscheidern bei parlamentarischem Abend in Berlin

Um diesen Austausch zu fördern, ist das Unternehmen im Dialog mit verschiedenen Entscheidungsträgern der nationalen und europäischen Politik. Zu diesem Zweck hatte Gerolsteiner in der vergangenen Woche zu einem parlamentarischen Abend in Berlin geladen. Unter dem Motto „Bottle-to-Bottle, Mehrwegquoten und Rezyklate: Wie lässt sich die Kreislaufwirtschaft der Mineralbrunnen im Sinne der Nachhaltigkeit stärken?“ diskutierten Vertreter des Unternehmens im Rahmen einer Panel-Diskussion mit Dr. Jan-Niclas Gesenhues, MdB der Bündnis90/Die Grünen-Fraktion, Fabian Gramling, MdB der CDU/CSU-Fraktion, Benedikt Kauertz, Fachbereichsleiter Industrie & Produkte am Institut für Energie- und Umweltforschung, und Judith Skudelny, MdB der FDP-Fraktion.

„Wir haben keine nachhaltige Alternative zu Rezyklaten aus unseren PET-Flaschen. Nur diese erfüllen die hohen Standards der Lebensmittelsicherheit. Daher können und wollen wir nicht weiter der Rohstoffproduzent für Textilien und Reifen sein. Wir benötigen daher einen gesicherten Zugriff auf das Material, das wir in den Kreislauf gebracht haben“, sagte Ulrich Rust, der als Geschäftsführer Technik und Logistik den Gerolsteiner Brunnen auf dem Podium repräsentierte. Rust machte deutlich, dass die von der EU vorgesehene Einführung von Pfandsystemen und verbindlichen PET-Rezyklatquoten für die deutsche Getränkeindustrie eigentlich keine Herausforderung darstellen: Das deutsche Pfandsystem für Einweg-Getränkeflaschen sorge für ein gutes Vorkommen an recyceltem PET-Material. Problematisch sei allerdings, dass dieses Rezyklat nur zu einem geringen Teil zurück in die Getränkewirtschaft geht. „Ich denke, es ist uns gelungen, den Vertretern der Bundespolitik aufzuzeigen, wie der Gesetzgeber hier ein verlässliches regulatorisches Rahmenwerk schaffen kann, das die Branche in ihren Bemühungen gut unterstützt“, so Rust.  Gerolsteiner wird nun auf die Premiere auf dem Berliner Parkett aufbauen und weiter im politischen Dialog stehen.

Über den Gerolsteiner Brunnen:

Als Deutschlands meistgekaufte Mineralwassermarke steht Gerolsteiner für hochmineralisierte Vielfalt, hervorragende Qualität und lange Tradition. Seit 1888 wird mit dem Mineralwasser aus der Vulkaneifel echte Kraft aus der Natur in Flaschen gefüllt. Das Sortiment umfasst die verschiedenen Mineralwässer der Marke Gerolsteiner (Sprudel, Medium, Feinperlig und Naturell), das Gerolsteiner Heilwasser sowie das Heilwasser St. Gero. Für Abwechslung sorgt die wachsende Erfrischungsgetränkesparte mit Schorlen, Limonaden, Fruity Waters und Tee. Neben Qualität und Innovationen ist Nachhaltigkeit fest in der Strategie des Unternehmens verankert. Der Mineralbrunnen übernimmt konsequent Verantwortung: für die eigenen Mitarbeitenden und die Region, für Klima und Umwelt – und für den Schutz der Gerolsteiner Quellen. Derzeit beschäftigt die Gerolsteiner Brunnen GmbH & Co. KG bei einer durchschnittlichen Betriebszugehörigkeit von 16 Jahren rund 900 Mitarbeitende, mehr als 40 davon sind Auszubildende. Anteilseigner des Unternehmens sind die Bitburger Unternehmensgruppe (51 %) sowie die Buse KSW GmbH & Co. (32 %). Die übrigen Anteile befinden sich in privatem Streubesitz. Weitere Informationen unter: www.gerolsteiner.de