Engagement/Region // 16.11.2017

Reginenhof in Gerolstein stellt auf ökologische Landwirtschaft um

Landwirtschaft in der Region Gerolstein möglichst nachhaltig und gewässerschonend zu gestalten, heißt, die verschiedenen Interessenslagen in Einklang zu bringen.​ Vertreter aus Politik und Kommune, Landwirte und Gerolsteiner als Mineralbrunnen stehen dazu schon seit vielen Jahren im konstruktiven Austausch. Die gemeinsame Arbeit trägt nun Früchte. ​

Der Reginenhof in Gerolstein, ein bisher konventionell arbeitender Milchviehgroßbetrieb, wird im Rahmen dieser gemeinsamen Kooperation auf eine ökologische Betriebsform setzen. Der Betrieb hat sich zum Ziel gesetzt, seine Landwirtschaft im Sinne der EU-Öko-Verordnung (Verordnung (EG) 834/2007) sowie der Verordnung (EG) 889/2008 bis zum 30. Juni 2019 umzustellen und die zugehörigen Kriterien dauerhaft einzuhalten.​

Familie Romme: „Wir gehen diesen für uns großen Schritt aus innerer Überzeugung.“

Im Rahmen der staatlich geförderten extensiven ökologischen Landwirtschaft wird die Familie Romme als Betreiber des Reginenhofs unter anderem die Zahl ihrer Großvieheinheiten dauerhaft um mehr als die Hälfte begrenzen. „Der Umstellung sind viele Gespräche vorausgegangen. Wir haben uns intensiv mit alternativen Betriebsformen auseinandergesetzt. Deshalb gehen wir diesen für uns großen Schritt nun auch aus innerer Überzeugung, denn wir sehen unsere betriebliche Zukunft ganz klar in ökologischer Landwirtschaft“, so der niederländische Landwirt Rien Romme. „Die damit einhergehenden Maßnahmen wie die Reduzierung des Viehbestands, die Heutrocknung statt Silage und die Abdeckung der Güllesilos sorgen darüber hinaus dafür, dass mittelfristig auch die Geruchsemission stark reduziert wird“, ist sich Rien Romme sicher. „Unser Ziel ist es, mittelfristig beste Heu-Milch in Bio-Qualität zu erzeugen.“ Der Landwirt ist dazu bereits in Gesprächen mit Bio-Erzeugerverbänden. Abnehmer ist die Milcherzeugergemeinschaft Rheinland-Pfalz.

Ulrich Rust: „Mit dem Reginenhof haben wir einen verlässlichen Partner für eine gewässerschonende Flächenbearbeitung im Quelleinzugsgebiet.“ 

​​​​Stadtbürgermeister Friedhelm Bongartz sieht mit der Neuausrichtung ebenfalls beste Chancen, dass Kritikpunkte der Vergangenheit ausgeräumt sind: „Aus kommunaler Sicht begrüßen wir sehr, dass wir mit dem Reginenhof nun einen weiteren landwirtschaftlichen Öko-Betrieb in Gerolstein ansässig haben werden. Das fügt sich nicht nur nahtlos in unser Engagement in Sachen Gewässerschutz ein, sondern auch in unsere wirtschafts-touristische Ausrichtung als Naturerlebnisregion. Und nicht zuletzt werden Bevölkerung und Anlieger positiv davon profitieren. “

„Wir freuen uns, dass wir mit dem Reginenhof einen verlässlichen Partner gewonnen haben, um eine umwelt- und gewässerschonende Tierhaltung sowie Flächenbearbeitung im Gerolsteiner Quelleinzugsgebiet zu erreichen“, ergänzt Ulrich Rust, Geschäftsführer Technik und Logistik und verantwortlich für Nachhaltigkeit bei Gerolsteiner.  „Für uns als Mineralbrunnen hat der Schutz von Grund- und Tiefenwasser im Gerolsteiner Land oberste Priorität.“

Der Gerolsteiner Brunnen konnte darüber hinaus bereits in der Vergangenheit regionale Landwirte von einer grundwasserschonenden Bewirtschaftung überzeugen. 

In einem weiteren Projekt haben kommunale Vertreter ihre aktive Mitarbeit bei einer von Gerolsteiner initiierten Kooperation zum Grundwasserschutz zugesichert: In der Kooperation „Wasserschutz Gerolsteiner Land" sind neben Gerolsteiner die landwirtschaftlichen Interessenträger und Fachbehörden (Bauernverband, Dienstleistungszentrum ländlicher Raum), die Wasserwirtschaftsbehörden (Obere Wasserbehörde/Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord, Untere Wasser-/Naturschutzbehörde des Landkreises), die Verbandsgemeindewerke Gerolstein und das Landesministerium Rheinland-Pfalz eingebunden.

 

Gerolstein, 16.11.2017