Tafelwasser: Wodurch zeichnet es sich aus?

Der Name hat einen eleganten Klang: Tafelwasser. Aber handelt es sich wirklich um einen raren Tropfen, der nur zur besonderen Anlässen auf einer Festtafel in einer kristallenen Karaffe kredenzt wird? Was ist Tafelwasser genau und was unterscheidet es von Mineral-, Heil- oder Leitungswasser?

Was ist Tafelwasser?

Bei Tafelwasser handelt es sich nicht um Wasser aus einer Quelle am Tafelberg in Südafrika, sondern schlicht um aufbereitetes Trinkwasser. Es kann beispielsweise aus Leitungswasser bestehen, dem alle Mineralstoffe entzogen und das anschließend mit neuen angereichert wurde. Das Wasser, das als Basis für ein bestimmtes Tafelwasser dient, muss auch nicht aus nur einer Quelle oder von einem Ort stammen. Ein Mix aus dem Wasser verschiedener Quellen ist bei Tafelwasser durchaus nichts Besonderes.

Im Grunde ist Tafelwasser also eine Art Wassermischgetränk. Somit ist es im Gegensatz zu Mineralwasser kein natürliches Lebensmittel. Welche Zutaten Tafelwasser enthalten darf, bestimmt die Tafelwasserverordnung. Besser bekannt ist sie als Verordnung über natürliches Mineralwasser, Quellwasser und Tafelwasser (Mineral- und Tafelwasser-Verordnung oder ganz kurz: MTVO). Diese gibt vor, dass Tafelwasser nur aus den folgenden Zutaten bestehen darf:

  • Trinkwasser und/oder natürliches Mineralwasser
  • Meerwasser
  • Salzreiches Wasser (wie zum Beispiel Natursole)
  • Magnesiumchlorid
  • Natriumchlorid

Die unterschiedlichen Zusammensetzungen der Zutaten sowie die unterschiedlichen Ausgangswässer ermöglichen es, dass es Tafelwasser in mehreren Sorten gibt. Deshalb kann sich Tafelwasser von verschiedenen Herstellern auch im Geschmack unterscheiden.

Hat Tafelwasser im Vergleich zu anderen Wassern Vor- oder Nachteile?

Tafelwasser unterliegt wie andere Lebensmittel sehr strengen Kontrollen und ist ein kalorienloser Durstlöscher, der sicher gesünder ist als Limonaden und Säfte mit einem hohen Zuckergehalt. Der große Unterscheid zu den naturbelassenen Wässern wie dem Mineralwasser ist, dass der Mineralstoffgehalt des Tafelwassers künstlich erzeugt ist. Das hat den Vorteil, dass man Wasser mit einer bestimmten Mineralstoffzusammensetzung selbst herstellen kann und nicht auf die Vorkommen einer natürlichen Quelle angewiesen ist. Dass jedes Tafelwasser deshalb theoretisch zu jeder Zeit in einer unbegrenzten Menge vorhanden ist, ist einer der Gründe, warum es oft günstiger als Mineralwasser ist.

Die anerkannte ernährungsphysiologische Wirksamkeit eines Mineralwassers oder die nachgewiesen vorbeugende, lindernde oder heilende Wirkung eines Heilwassers sucht man bei einem Tafelwasser hingegen vergebens. Deshalb ist Tafelwasser aber kein schlechtes Lebensmittel. Um den Wasserhaushalt aufzufüllen und ein paar Mineralstoffe aufzunehmen, ist es eine gute Wahl. Wer aber Wasser aus einer natürlichen Quelle trinken möchte, das von Natur aus Mineralstoffe enthält und keine Zusätze, greift zu einem Mineralwasser.

Tafelwasser im Handel oder in der Gastronomie erkennen

Hersteller müssen auf den Flaschen klar kennzeichnen, dass es sich um Tafelwasser handelt. Nicht zulässig sind Angaben zu einem Quellort oder einer Quellregion. Tafelwasser kommt, wie erwähnt, nicht immer ausschließlich aus einer Quelle. Eine solche Angabe wäre deshalb irreführend und würde auch schnell zur Verwechslung mit Mineralwasser führen.

In der Gastronomie wird Tafelwasser auch als solches auf der Karte ausgewiesen. Anders als Mineralwasser muss es auch nicht immer in der Originalflasche serviert, sondern kann auch aus Zapfanlagen abgefüllt direkt im Glas angeboten werden.

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