Streuobst – was ist das eigentlich?

Schon mal etwas von der Goldparmäne oder der Guten Luise gehört? Dabei handelt es sich um alte Apfel- und Birnensorten, die beide auf Streuobstweisen wachsen. Was Streuobst außer lustigen Namen sonst noch zu bieten hat, erfährst du hier.

 

Was genau ist eine Streuobstwiese?

Obst ist einfach klasse – sei es als Snack, im Kuchen oder als Bestandteil der fruchtigen Apfelschorle von Gerolsteiner. Eine traditionelle Art, Birnen, Kirschen und vor allem Äpfel anzubauen, ist als Streuobst auf Streuobstwiesen. Diese heißen so, weil die Obstbäume mit Platz zum Wachsen vereinzelt stehen – nicht, weil sie ihr Obst auf der Wiese verstreuen. Anders als auf vielen Obstplantagen, die vor allem auf einen großen Ertrag ausgelegt sind, sind die Bäume auf Streuobstwiesen hochstammig. Das bedeutet, dass ihre Krone durchschnittlich erst auf einer Höhe von 1,80 Metern beginnt.

 

Pestizide und Dünger werden bei Streuobst nicht angewendet. Die Wiese unter den Bäumen wird oft als Weideland für Schafe und Kühe genutzt. Oder man lässt die Gräser einfach wachsen, mäht sie nur ab und an und erlaubt so einer großen Vielzahl von Pflanzen ein freies Wachstum. Auf einer Streuobstwiese ist Artenvielfallt ausdrücklich erwünscht. Das gilt nicht nur für Gräser, Blumen und Tiere, sondern im Besonderen auch für die Obstsorten. Deshalb werden oft sehr alte oder seltene Sorten von Äpfeln, Birnen, Kirschen, Pflaumen und andere Obstarten kultiviert.

 

Was ist der Vorteil von Wiesen, auf denen Streuobst wächst?

Streuobstwiesen produzieren köstliches Obst, sind aber vor allem für die Umwelt gut. Sie bieten vielen Pflanzen und Tieren ein Zuhause, die anderswo nicht willkommen sind. Da auf Chemie und eine übermäßige Pflege bei Streuobstwiesen verzichtet wird, entstehen artenreiche Biotope, in denen Vögel, Spinnen, Insekten und viele andere Tiere ein Zuhause finden. Durch den Anbau alter Obstsorten wird gleichzeitig etwas für den Erhalt dieses Naturgutes getan. Besonders die Äpfel und Birnen von Streuobstwiesen werden oft in lokalen Betrieben zu köstlichen Säften gepresst, die dann pur oder mit Mineralwasser zu Schorlen gemischt, hervorragend schmecken und den Speiseplan um eine regionale Köstlichkeit bereichern.

 

Wo finde ich eine Streuobstwiese, auf der ich auch ernten darf?

Streuobstwiesen sehen oft aus wie eine natürlich entstandene Ansammlung von Obstbäumen. Allerdings handelt es sich um künstlich angelegte Obstgärten, die in der Regel auch jemandem gehören. Besitzer von Streuobstwiesen können beispielsweise Privatpersonen, Gemeinden oder auch das Bundesland sein. Sich einfach ohne Einverständnis des Besitzers am Obst zu bedienen, wäre somit Diebstahl. Eine Ausnahme ist Obst im öffentlichen Raum, das in kleinen Mengen mitgenommen werden darf. Ein Beispiel hierfür können Obstbäume am Straßenrand sein, die ebenfalls unter Streuobst fallen. Im Zweifel ist es am besten, einmal bei seiner Gemeinde anzufragen, ob zum Beispiel die Apfelbäume an der Ortseinfahrt für alle freigegeben sind. Oft sind öffentliche Stellen für solche Anliegen sehr offen, denn alles Obst, das geerntet wird, liegt nicht irgendwann gammelig auf der Straße.

 

Auf Mundraub.org kannst du dich genauer über „öffentliches“ Obst informieren und findest auch Orte, an denen du ernten kannst. Wer auf einer Streuobstwiese mithelfen, ernten und die Bäume pflegen möchte, der findet über den NABU Streuobstwiesen in ganz Deutschland, die sich über Zuwendung freuen. Schöner Nebeneffekt: Man lernt selbst mehr über die Natur, bewegt sich an der frischen Luft, tut etwas für die Umwelt und kommt in Kontakt mit anderen Obstliebhabern.

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