Warum ist Spargel gesund: Nährwerte, Wirkung & Co.

Die Lieblingszeit der Deutschen ist da – Spargelzeit. Alles rund um das Thema Spargel, was du beim Spargel kaufen, Spargel kochen und Spargel aufbewahren beachten solltest und welchen positiven Einfluss der Spargelgenuss auf den Körper hat, erfährst du hier.

5 Fakten über Spargel

  1. Die Gattung Spargel umfasst bis zu 300 verschiedene Sorten.
  2. Ein hoher Stickstoffgehalt von 250 bis 350mg/ 100 gr. regt die Tätigkeit der Nieren an.
  3. Spargel besteht zu 93 % aus Wasser, sodass er nur 150 Kalorien pro Kilogramm beinhaltet.
  4. Vermutlich kommt der Spargel ursprünglich aus Vorderasien und war bereits unter den Römern als Heilpflanze bekannt.
  5. Um auf den Calcium-Gehalt von einem Liter Gerolsteiner Sprudel zu kommen, müsstest du 1,5 kg Spargel essen.

Spargel – ein Gemüse mit traditionsreicher Geschichte

Grüner Spargel von zwei Händen gehalten.

Die Spargelzeit beginnt jährlich etwa Mitte März und endet laut der Tradition immer am 24. Juni, dem sogenannten Johannistag. Deutscher Spargel wird abhängig von den Witterungsbedingungen ab April angeboten, während der frühe Verkauf im März eher aus importiertem Spargel aus Griechenland und Spanien besteht. So ist frischer Spargel nur zu einer begrenzten Zeit im Handel verfügbar und erzeugt jedes Jahr aufs Neue saisonale Menükarten und besonders erntefrische Spargelgerichte in den Restaurants.

 

Fun Fact: Dürfen Hunde Spargel essen? Ja, Hunde mögen diesen in der Regel sogar und können Spargel roh oder gekocht zu sich nehmen.

Spargel: Herkunft und Qualität

Laut EU-Verordnung ist Spargel in drei Klassen aufgeteilt: Extra (E), I und II. Diese Klassen beziehen sich auf den Wuchs und Dicke und beurteilen, ob der Kopf geschlossen oder geöffnet ist. Der Geschmack ist von der Beurteilung nicht betroffen, sodass für Suppen oder pürierte Gerichte Klasse II völlig ausreichend ist. Klasse II hat zumeist leicht geöffnete Köpfe und sollte vor der Verarbeitung gründlich gewaschen werden, da sich etwas Erde unter den Schuppenblättern befinden kann.

 

Spargel Bezeichnung

Der wissenschaftliche Name des gemeinen Gemüsespargels lautet „Asparagus officinalis“, wobei „Asparagus“ die Gattung Spargel bezeichnet. Weiterhin stammt dieses Wort laut Duden vom altgriechischen asp(h)áragos ab, was so viel bedeutete wie „junger Trieb“.

Spargel ist zumeist in zwei verschiedenen Varianten zu erwerben. Lose als sogenanntes Spargelbündel oder bereits foliert in einer Fertigverpackung. Loser Spargel sollte einen Hinweis auf Farbgruppe, Land und Preis enthalten, während verpackter Spargel neben diesen Grundangaben auch die Firma und Hersteller, Losnummer und die Nettofüllmenge angeben sollte.

 

Weiß oder grün? Unterschiede zwischen grünem Spargel und weißem Spargel

Weißer und grüner Spargel auf einem Tablett.

Grüner Spargel wächst oberirdisch und kann so mehr Pflanzenfarbstoffe als weißer Spargel aufnehmen. Entscheidend für die grüne Farbe ist dabei die Photosynthese und das damit einhergehende und grünlich erscheinende Chlorophyll.

Weißer Spargel wächst größtenteils unterirdisch in sogenannten Erdwällen und ist dort weitestgehend vom Sonnenlicht geschützt, sodass dieser kaum Farbe annimmt.

Der weniger bekannte violette Spargel, wird gestochen (geerntet), wenn dieser den Erdwall leicht durchbrochen hat, sodass er eine leichte Färbung annehmen kann. Die farbgebenden entscheidenden Stoffe sind Anthozayne (braun-rötlich), Chloropyhill (grün) und Carotinoide (orange-gelblich), die je nach Wuchsart und Erntezeit unterschiedlich stark vorkommen.

Spargel: Geschmack & Sorten

Spargel ist mit Zwiebelgewächsen verwandt wie z. B. Schnittlauch oder Knoblauch und enthält so auch besonders schwefelhaltige Stoffe. Asparagussäure bildet dabei den typischen Spargelgeschmack, der je nach Spargelart mal mehr oder weniger intensiv ausfällt. Weißer Spargel gilt eher als mild, grüner Spargel etwas markanter und violetter Spargel wird vor allem von Kennern für seinen feinen Geschmack geschätzt. Grundsätzlich wird der Geschmack durch unterschiedliche Faktoren geprägt wie die Spargelsorte, Zubereitung, Anbaubedingungen und Bodentemperatur.

Fun Fact: Der Spruch „Spargel muss schießen“ kommt daher, dass Spargel besser schmeckt, wenn er schnell wächst.

Der hin und wieder auftretende Bittergeschmack im Spargel kommt von der Nähe zum Wurzelstock. Dieser wächst über die Jahre näher zur Erdoberfläche, und muss so immer höher angeschnitten werden. Auch schwankende Wetterbedingungen, wie Kälte oder Hitze können Spargel bitter schmecken lassen.

Mehr rund um das Thema Bitterstoffe findest du hier: Wirkung und Anwendung 

 

 

Spargel: Zubereitung und Rezepte

Zwei Hände halten eine grüner Spargel Quiche in einer Pfanne.

Es gibt die unterschiedlichsten Spargel-Rezepte mit teilweise ausgefallenen Variationen, wie zB. mit Erdbeeren, im Nudelsalat oder Spargel mit Parmesan. Die beliebtesten Spargelgerichte hierzulande sind allerdings eher klassisch gehalten mit Sauce Hollandaise oder zerlassener Butter und gekochtem Schinken oder geräuchertem Lachs. Dabei sollte auf eine ausgewogene Balance zwischen salzig und würzig geachtet werden damit der Spargel gut zur Geltung kommt. Wer es lieber vegetarisch oder vegan mag, kann auch eine Sauce Vinaigrette anrühren und dazu Rührei oder Räuchertofu servieren.

Weitere Spargel Rezepte findet ihr hier:

Grüner Spargel Quiche

Grüner Spargel Kumpir

Spargel Pizza

Spargel schälen

Weißer Spargel wird mit einem Spargelschäler geschnitten.

Beim Schälen des weißen Spargels gibt es einige Dinge zu beachten. So gibt es dazu spezielle Spargelschäler zu kaufen, alternativ kann aber auch ein einfacher Gemüseschäler verwendet werden. Die unteren Enden des Spargels sollten bei allen Spargelsorten abgetrennt werden, denn diese sind oft etwas hölzern und so eher nicht für den Verzehr geeignet. Grüner Spargel muss hingegen nicht geschält werden, aber auch hier gilt es die Enden abzuschneiden. Die übrig gebliebenen Schalen können aufgehoben und zu einer Spargelsuppe verkocht werden.

 

Fun Fact: Neben dem Spargelstecher und speziellen Spargelschäler gibt es auch ein extra Spargelmesser.

Spargel kochen

Wie lange Spargel kochen sollte, hängt vor allem von der Sorte und Dicke ab. Mit etwas Salz und bei Belieben Butter und Zucker gekocht, wird weißer Spargel in etwa 10 bis 20 Minuten gar. Um die weiße Farbe zu erhalten, empfiehlt es sich eine Zitrone in das kochende Wasser auszupressen. Grüner Spargel hingegen kann roh verzehrt werden oder 8 bis 15 Minuten gekocht werden. Wer Spargel dünsten oder dämpfen möchte und somit eine Zubereitung, die Vitamine und Mineralstoffe schont bevorzugt, sollte etwa 20 bis 30 Minuten einplanen.

Eine weitere Möglichkeit bietet es Spargel im Backofen zuzubereiten. Dazu den Spargel mit Butter bestreichen und Meersalz darüber streuen und für ca. 30 bis 45 Minuten bei 180 Grad backen. Auch Spargel Grillen ist gerade an den wärmeren Tagen eine beliebte Zubereitungsmethode. Besonders grüner Spargel eignet sich dafür, denn dieser verträgt sich gut mit würzigen Beilagen wie Tomaten, Oliven oder auch einem Stück Grillfleisch.

Spargel und Wein

Ein Glas Weißwein wird auf einem Tisch mit verschiedenen Lebensmitteln eingegossen.

Zu einem gelungenen Spargelgericht sollte natürlich auch das richtige Glas Wein nicht fehlen. Aufgrund der leicht bitteren Geschmacksnote bieten sich zum Spargel Weine an, die eine dezente Balance hervorbringen. Für weißen Spargel eignen sich zurückhaltende Rebsorten wie Weißburgunder und Silvaner, während grüner Spargel mit einem Grauburgunder oder Riesling gut zu genießen ist.

Mehr dazu findest du hier:

Spargel & Wein

 

 

Spargel aufbewahren

Wer gern Spargel kocht, möchte diesen selbstverständlich auch aufbewahren können, bis es so weit ist. Ein einfacher Trick dabei ist es den weißen Spargel in ein feuchtes Tuch zu wickeln. So kann dieser gut im Gemüsefach des Kühlschranks für mehrere Tage aufbewahrt werden. Grüner Spargel hingegen verträgt es besser stehend im Wasser an einem kühlen Ort aufbewahrt zu werden.

Auch bereits gekochter Spargel und fertige Gerichte können aufgrund des niedrigen Nitratgehalts im Spargel problemlos wieder aufgewärmt werden.

Wenn er doch einmal für eine längere Zeit halten soll, kann man Spargel auch einfrieren. Diesen einfach waschen und schälen, und in passenden Portionen aufteilen. Im Gefrierfach ist dieser dann für etwa 6 bis 8 Monate haltbar und kann bei Bedarf ohne Auftauen einfach gefroren in kochendem Wasser gegart werden.

Was macht Spargel gesund?

Eine Person streckt sich auf einer Straße entgegen der untergehenden Sonne.

Spargel enthält eine Vielzahl von gesundheitsfördernden Wirkstoffen, wie Vitamin C und E, wodurch u.a. die Kaliumversorgung bereichert wird. Weiteren Inhaltsstoffen wie Carotinoide und Anthozyane wird sogar eine krebshemmende Wirkung nachgesagt.

Hinzu kommt, dass Spargel kaum Fett enthält, somit also wenige Kalorien hat und lange im Magen verweilt, sodass das Sättigungsgefühl länger anhält. Die reichlich vorhandenen Ballaststoffe fördern zudem die Darmfunktion und das im Spargel enthaltene Asparagin regt die Nieren an und fördert so die Harnausscheidung. Nur Konservenspargel kann bei diesen Werten nicht mithalten, da dieser pasteurisiert und somit haltbar gemacht wird und dadurch ein Ungleichgewicht zwischen Kalium und Natrium entsteht, sodass konservierter Spargel durchaus als deutlich natriumhaltig einzustufen ist. Zudem wird Konservenspargel oft aus China importiert und hat somit einen weiten Weg hinter sich – dem Klima zuliebe ist es also sinnvoller regionale Spargelsorten zu kaufen und so CO2 Emissionen einzusparen.

Der Urin riecht nach Spargel – warum ist das so?

Nach dem gemütlichen Spargelessen wird die Toilette aufgesucht und zur Verwunderung vieler ist auf einmal das Wasserlassen geruchsintensiver als sonst. Dies liegt vor allem an der sogenannten Asparagussäure. Diese ist für den intensiven Geruch des Urins nach dem Spargelverzehr verantwortlich, da ein spezielles Enzym für den Abbau zuständig ist und dabei schwefelhaltige, geruchsintensive Stoffe freisetzt, welche dann wiederrum ausgeschieden werden.

 

Fun Fact: Genetisch bedingt besitzen nur in etwa die Hälfte aller Menschen das geruchsgebende Enzym, sodass bei jedem zweiten kein hervorstechender Geruch vorkommt.

Der Verzehr von Spargel kann auch Auswirkungen auf die Muttermilch haben, ausgelöst durch die geruchsintensiven Stoffe in der Asparagussäure. Sollte also der Urin nach dem Essen auffällig riechen, ist es ratsam zu beobachten, ob das Baby weiterhin unverändert gestillt werden kann und die Milch nicht ablehnt. Für die Entwicklung des Kindes ist allerdings der sanfte Kontakt zu verschiedenen Inhalts- und Geschmacksstoffen ratsam, da so das Kennenlernen dieser Stoffe und die Entwicklung der Sinne gefördert werden. 

Viel Spaß in der Spargelzeit!

Wir hoffen diese Informationen und Tipps helfen dir, die Spargelsaison in all ihren Zügen zu genießen. Bevorzugst du eher weißen Spargel oder doch den geschmacksintensiven grünen Spargel? Gibt es in unserer Community vielleicht sogar echte Spargelprofis, die violetten Spargel schätzen? Lasst es uns gerne über unsere Social Media Kanäle wissen! Folgt uns hier:

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